Vor allem im Süden Europas sind die Auswirkungen der Klimaveränderungen schon heute dramatisch: extremer Trockenheit folgen immer öfter Überflutungen. Im mediterranen und subtropischen Klima ist der Jahresniederschlag sehr ungleich verteilt. Während im Herbst und Frühling oft in kurzer Zeit mehr als genug Regen fällt, sind die Sommer trocken und heiß. Es gilt also, möglichst viel Niederschlag zu ernten und zu speichern, um so die Auswirkungen der Trockenperioden zu verringern.
Am wichtigsten ist die Speicherung des Wassers im Boden, wobei humusreiche Böden ein (bis zu) Fünffaches ihres Eigengewichtes an Wasser speichern können. Durch Humusaufbau, Verbesserung der Bodenstruktur, Bewurzelung sowie wasserbremsender Konturbewirtschaftung erhöht man die Infiltrationsrate und minimiert die oberflächlichen Wasserabflüsse, die zur Erosion führen.
Wasserüberschüsse aus Regenereignissen, die nicht zur Gänze im Boden versickern können, sollten an günstigen Stellen gesammelt und bestmöglich genutzt werden. Zu diesem Zweck werden Retentionsteiche angelegt, die vor Überflutungen schützen und gleichzeitig Wasser speichern.
Im Idealfall sind die verschieden ausgestalteten Wasserkörper so miteinander verbunden, dass sich das Wasser allein mittels Schwerkraft kaskadenartig in der Landschaft verteilen lässt. Auf dem Weg von einem in den anderen Teich wird das Wasser über Steine und Kiesbetten geleitet, damit es mit Sauerstoff angereichert wird und sauber die jeweils nächste Station erreicht.
In der Permakultur werden diese komplexen und miteinander kommunizierenden Retentionssysteme schonend und vielfältig genutzt: Sie fördern Biodiversität, haben einen positiven Effekt auf das Mikroklima, dienen als Wasserspeicher für Bewässerung und können als Wassergärten fungieren bzw. für Aquakultur (Fische, Krebse, Enten, etc.) eingesetzt werden.