Das Projekt – La Plume

Im Herbst 2020 hat das Team der Holzer Permaculture Solutions für das Anwesen La Plume (in der französischen Ortschaft La Penne in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur) ein umfangreiches Wasserretentionssystem konzipiert und umgesetzt. 

Die Aufgabenstellung: Eine alte Kulturlandschaft soll wiederbelebt und rekultiviert werden. 

Ein umfassendes Wasserretentionssystem ist die Vorbedingung für Feldgemüse- und Kräuteranbau, Obstbau, Agroforstanlagen und touristische Nutzung. 

Im konkreten Fall umfasst das Design von Josef Holzer und Oliver Krische vier Teiche, die aus verschiedenen Einzugsgebieten gespeist werden. Die Wasserlandschaft wird künftig eine wichtige Grundlage für die regionale Lebensmittelversorgung darstellen. Gleichzeitig ist sie ein ökologisches Landschaftselement mit großem Nutzen für die Fauna und Flora im lokalen und regionalen Umfeld des Anwesens. Mit vergleichsweise geringem Aufwand wird eine langfristige und umfassende Aufwertung der Landschaft erreicht – funktional wie ästhetisch. 

Kontext

Vor allem im Süden Europas sind die Auswirkungen der Klimaveränderungen schon heute dramatisch: extremer Trockenheit folgen immer öfter Überflutungen. Im mediterranen und subtropischen Klima ist der Jahresniederschlag sehr ungleich verteilt. Während im Herbst und Frühling oft in kurzer Zeit mehr als genug Regen fällt, sind die Sommer trocken und heiß. Es gilt also, möglichst viel Niederschlag zu ernten und zu speichern, um so die Auswirkungen der Trockenperioden zu verringern.

Am wichtigsten ist die Speicherung des Wassers im Boden, wobei humusreiche Böden ein (bis zu) Fünffaches ihres Eigengewichtes an Wasser speichern können. Durch Humusaufbau, Verbesserung der Bodenstruktur, Bewurzelung sowie wasserbremsender Konturbewirtschaftung erhöht man die Infiltrationsrate und minimiert die oberflächlichen Wasserabflüsse, die zur Erosion führen.

Wasserüberschüsse aus Regenereignissen, die nicht zur Gänze im Boden versickern können, sollten an günstigen Stellen gesammelt und bestmöglich genutzt werden. Zu diesem Zweck werden Retentionsteiche angelegt, die vor Überflutungen schützen und gleichzeitig Wasser speichern.

Im Idealfall sind die verschieden ausgestalteten Wasserkörper so miteinander verbunden, dass sich das Wasser allein mittels Schwerkraft kaskadenartig in der Landschaft verteilen lässt. Auf dem Weg von einem in den anderen Teich wird das Wasser über Steine und Kiesbetten geleitet, damit es mit Sauerstoff angereichert wird und sauber die jeweils nächste Station erreicht.

In der Permakultur werden diese komplexen und miteinander kommunizierenden Retentionssysteme schonend und vielfältig genutzt: Sie fördern Biodiversität, haben einen positiven Effekt auf das Mikroklima, dienen als Wasserspeicher für Bewässerung und können als Wassergärten fungieren bzw. für Aquakultur (Fische, Krebse, Enten, etc.) eingesetzt werden.

Die Projektfläche in La Penne, Frankreich. Das Anwesen La Plume soll wiederbelebt und rekultiviert werden.
Mittels Baggerschürfen und Bodenproben wird der Untergrund untersucht und bewertet.
Analyse und Darstellung des Wassereinzugsgebietes und der Teileinzugsgebiete. Die Pfeile geben die Fließrichtung der Oberflächenwasser an. Auch versiegelte Flächen (öffentliche Straße, Dächer, Parkplätze etc.) finden Berücksichtigung.
Gemeinsam mit dem Kunden wurde ein Gesamtkonzept für das Projektgebiet entwickelt. Es beinhaltet Wegführung, Wasserretention/Teiche und Flächennutzung.
Eine Dammkrone wird mit dem Material, das vor Ort vorhanden war, aufgebaut und verdichtet.
Mit einem leichten Fallgewichtsgerät prüft Josef Holzer Druckfestigkeit und Tragfähigkeit der Dammkrone (dynamischer Plattendruckversuch).
Ein Bagger verlegt Rohre, die das Wasser von einem Teich in den jeweils nächsten führen. Die Teiche füllen sich noch während der Bauarbeiten.

Die Teiche kurz vor der Fertigstellung. Die Humusschicht, die zu Beginn der Erdarbeiten separiert worden war, wird wieder aufgetragen (im Hintergrund zu sehen).

Projektfläche im Dezember 2020 nach siebenwöchiger Bauzeit.
Alle Teiche und Wege fügen sich organisch ins Gelände. Der Mutterboden ist wieder aufgetragen und die Flächen sind bereits eingesät.

Das detaillierte Flächennutzungskonzept basiert auf den konkreten Bedürfnissen des künftigen Schulungs- und Seminarhotels.

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